Detail
Netzwerken mit Strategie – So wird dein Kontaktkreis zum Karriereturbo
TalentWerk AG
16.07.2025
Ob auf einer Konferenz, beim Alumni-Apéro oder in der LinkedIn-Gruppe – überall warten potenzielle Karrierekontakte. Doch viele Menschen unterschätzen die Wirkung ihres Netzwerks oder wissen nicht, wie sie es gezielt nutzen können. Dabei ist ein gut gepflegtes und aktiviertes Netzwerk ein entscheidender Erfolgsfaktor – insbesondere in der heutigen Arbeitswelt, in der viele Jobs nicht über klassische Ausschreibungen, sondern über persönliche Kontakte vergeben werden.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du dein Netzwerk systematisch analysierst, ausbaust und strategisch für deine Ziele einsetzt – egal, ob du Berufseinsteiger:in bist oder den nächsten Karriereschritt planst.
Der erste Schritt: Bestandsaufnahme statt blinder Aktionismus
Bevor du dich in neue Gruppen und Events stürzt, lohnt sich ein Blick in dein bestehendes Netzwerk. Oft verbergen sich dort bereits wertvolle Kontakte – ob frühere Praktikumsbetreuende, ehemalige Kommiliton:innen oder Vereinskolleg:innen. Nimm dir bewusst Zeit, diese Verbindungen zu erfassen und zu strukturieren.
Tipp: Notiere dir auch, in welchen informellen Netzwerken du unterwegs bist – vom Sportclub über das Studienforum bis zur Alumni-Vereinigung. All diese Kontakte können potenziell hilfreich sein, wenn es um Informationen, Empfehlungen oder Inspiration geht.
Erweiterung mit Plan: Wo lohnt es sich, Mitglied zu werden?
Die nächste Überlegung: Wo fehlen dir noch relevante Verbindungen? Hier lohnt sich gezielte Recherche. Frag deine Vorbilder oder Mentor:innen, welche Fachgruppen, Plattformen oder Meetups sie empfehlen können. Schau nach branchenspezifischen Verbänden, regionalen Initiativen oder studiengangsbezogenen Alumni-Netzwerken.
Auch digitale Communities auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing bieten Zugang zu Fachwissen und Entscheidungsträger:innen – vorausgesetzt, du trittst nicht nur bei, sondern beteiligst dich aktiv.
Zielklarheit schafft Wirkung: Was willst du eigentlich erreichen?
„Ein gutes Netzwerk schadet nie“ – dieser Spruch stimmt zwar, doch wer ziellos netzwerkt, verliert schnell Zeit und Energie. Effektives Networking beginnt mit einer klaren Zieldefinition:
Willst du dich beruflich neu orientieren? Suchst du nach einem Praktikum oder Einstieg? Oder geht es dir um langfristige Sichtbarkeit in deiner Branche?
Formuliere deine Ziele nach der SMART-Methode:
- Spezifisch – z. B. „Ich möchte in den nächsten drei Monaten Kontakt zu drei Personen aus dem Bereich Personalentwicklung aufbauen.“
- Messbar – du erkennst Fortschritte klar.
- Aktionsorientiert – du weißt, was du dafür tun musst.
- Realistisch – der Aufwand ist neben deinem Alltag machbar.
- Timebound – setze dir eine konkrete Frist.
Nur wer weiss, was er sucht, erkennt Chancen, wenn sie auftauchen.
Präsenz zeigen: Profil schärfen und sichtbar werden
Ein starkes Netzwerk ist nur dann wirksam, wenn dein Gegenüber weiss, wofür du stehst. Deshalb: Schärfe dein Profil! Frag dich: Was sollen andere über mich erfahren? Was sind meine beruflichen Ziele, meine Werte, meine Stärken?
Ein praktisches Werkzeug ist der sogenannte „Elevator Pitch“ – eine 30-sekündige Selbstvorstellung, die klar und sympathisch auf den Punkt bringt, wer du bist und was du suchst. Ideal für Networking-Situationen, aber auch für dein LinkedIn-Profil oder Vorstellungsgespräche.
Netzwerken ist mehr als Visitenkarten tauschen
Viele glauben, Netzwerken bedeutet, auf Events Smalltalk zu führen oder wahllos Kontakte auf LinkedIn zu sammeln. Doch echtes Networking ist Beziehungsarbeit – geprägt von gegenseitigem Interesse, Vertrauen und Unterstützung.
Deshalb: Sei aktiv, aber nicht aufdringlich. Höre zu, stelle Fragen, teile Wissen. Leite spannende Artikel weiter, verknüpfe Personen mit ähnlichen Interessen oder biete Unterstützung an – ohne sofort eine Gegenleistung zu erwarten.
Das Prinzip: Geben vor Nehmen. Denn wer als hilfreich und kompetent wahrgenommen wird, bleibt positiv im Gedächtnis.
Mut zum ersten Schritt: Trau dich!
Gerade Berufseinsteiger:innen oder Studierende zögern oft, bestehende Kontakte aktiv anzusprechen – aus Sorge, aufdringlich zu wirken. Doch die Erfahrung zeigt: Wer höflich und ehrlich fragt, bekommt selten ein Nein – und oft ein „Ich leite das gern weiter“ oder „Lass uns in Kontakt bleiben“.
Wichtig ist dabei dein Ton: höflich, konkret und empathisch. Formuliere deine Anliegen klar, aber ohne Druck. Und akzeptiere auch ein „gerade nicht“ – vielleicht wird dein Kontakt in drei Monaten wichtig.
Authentizität schlägt Aufgesetztheit
Nicht jeder ist ein geborener Networker – und das ist völlig okay. Gerade introvertierte Menschen empfinden klassische Networking-Events als anstrengend. Aber auch hier gilt: Es gibt viele Wege zum Ziel.
Ob Fach-Meetups, Online-Foren oder gezielte Einzelgespräche – finde deine Form des Netzwerkens. Wichtig ist, dass es zu dir passt und du dich wohlfühlst. Denn: Authentizität schafft Vertrauen – und das ist die Basis für tragfähige Beziehungen.
Fazit: Netzwerkpflege ist Karrierepflege
Dein Netzwerk ist kein Selbstzweck – es ist ein lebendiges System, das dich beruflich tragen, inspirieren und voranbringen kann. Voraussetzung: Du gehst es strategisch an, pflegst es aktiv und bleibst dabei du selbst.
Denn am Ende ist Netzwerken keine Zauberei – sondern vor allem eine Frage von Haltung, Engagement und Offenheit.


